Achtung, dieser Post wird emotional. Ich bin traurig. Wütend. Entsetzt. Fassungslos.
Eine Jahrhundert-Katastrophe. Bei der aktuell mehr als 160 Menschen sterben müssen. Retter*innen. Mütter, Väter, Großeltern, Kinder. Menschen. Es mussten Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen sterben – einfach, weil sie nicht evakuiert wurden.
Welche Politiker*innen sich empathisch zeigen – und welche lachen und feixen: das werden wir alle noch lange wissen. Ein Foto trendet, bei dem die Kanzlerin (mit der ich politisch wahrlich nicht einer Meinung bin) die Hand der an MS erkrankten Malu Dreyer nimmt. Das ist nicht nur menschlich, weil diese Schwierigkeiten hat zu gehen. Das ist auch menschlich, weil es nur schwer zu ertragen sein muss, das Ausmaß dieser Katastrophe auszuhalten. Ein berührendes Zeichen von Empathie.
Und in mir mischen sich alle möglichen Gefühle. Trauer ob all der Menschen, die sterben mussten und ihrer Angehörigen, die nicht nur trauern. Sondern denen auch buchstäblich der Boden unter den Füßen weggerissen wurde.
Wut. Warum konnte das nicht verhindert werden. Wie kann man so empathielos sein. Warum wurde seit so vielen Jahren nichts unternommen – diese Klimakrise ist und war eine Krise mit Ansage.
Entsetzen und Fassungslosigkeit angesichts des Ausmaßes der Katastrophe.
Tiefe Sorge. Weil es wieder und immer wieder passieren wird und es die Zukunft ist, auf die wir unsere Kinder zulaufen lassen.
Wenn wir nicht jetzt handeln.
Was sagt uns all das?
Nehmen wir die Wissenschaft ernst. Und hören wir auf unsere Kinder und auf Greta und Luisa und all die, die seit Jahren darauf hinweisen, dass die Auswirkungen der Klimakrise irreversibel sind. Es gibt kein Zurück – wir können nur noch das Allerschlimmste verhindern.
Hören wir auf unsere Gefühle und nehmen wir sie ernst. Bei mir heißt das: ja, ich sitze mit Tränen in den Augen vor diesen Bildern – und das auszuhalten haben wir allzu oft verlernt. Und doch ist es der erste Schritt, um uns bewusst zu werden, dass wir menschlich sind. Dass wir Lebewesen sind. Dass wir verbunden sind mit allem um uns herum. Lassen wir uns an- und berühren. Seien wir empathisch. Erlauben wir uns, diese Bilder an unser Herz rühren zu lassen, so schwer auszuhalten, so unerträglich sie auch sein mögen.
Und dann handeln wir – hoffentlich – aus dieser Verbundenheit heraus. Für uns. Für die Menschen um uns herum. Für die Zukunft unserer Kinder.
Das ist das, was mir Hoffnung gibt. Die Solidarität und Verbundenheit zwischen all denen, die helfen, stundenlang, tagelang. Bis zur Erschöpfung. Weil es dieser Moment erfordert. Weil es diese Krise erfordert. Weil so unser Herz zu uns spricht.
Vielleicht ist es noch nicht zu spät – und wenn wir alle (wieder) lernen, auf unser Herz zu hören, können wir gemeinsam die nächsten Jahre einen neuen Weg in eine Zukunft beschreiten, in der auch unsere Kinder noch auf einer Erde leben dürfen, die lebenswert ist. In Verbundenheit und mit Liebe.